Erklärung des Solidaritätsnetzwerk zum rechten Terror in Halle
Am Mittwoch hat ein Faschist versucht, bewaffnet in eine Synagoge in Halle zu gelangen. Dort wollte er die Menschen töten, welche sich am jüdischen Feiertag Yom Kippur versammelt hatten. Der Antisemit wurde jedoch durch eine verschlossene Tür aufgehalten. Daraufhin erschoss er eine vorbeigehende Passantin und machte sich auf die Suche nach weiteren Opfern. Diese fand er wenige Straßen weiter in einem Kebabladen. „Döner, nehm’ wa“, soll er gesagt haben. Dabei erschoss er einen 20-jährigen Mann.
Wir verurteilen diesen faschistischen Angriff auf das Schärfste und rufen dazu auf, solidarisch mit allen Jüdinnen und Juden sowie allen anderen Opfern faschistischer Gewalt zu sein. Wir lassen uns nicht spalten, denn das ist es, was die Faschisten wollen. Sie wollen uns in Nationalitäten, Religionen und nach äußeren Merkmalen spalten. Sie wollen verhindern, dass Menschen sich die Hände reichen und sich bei Problemen mit ihrem Chef, ihrem Vermieter oder anderen Institutionen gemeinsam zur Wehr setzen. Sie zielen darauf ab, Hass unter den Menschen zu schaffen, um den Zusammenhalt zu verhindern.
Der heutige Anschlag zeigt erneut, nach den NSU-Morden, nach dem Mord an Walter Lübcke, nach den Schüssen auf einen Eritreer in Wächtersbach, dass rechter Terror in Deutschland real ist. Betroffen sind insbesondere all diejenigen, die nicht in ihre menschenfeindliche Ideologie passen oder nicht bereit sind, sich ihren albtraumhaften Phantasien für dieses Land auf ganzer Linie anzupassen.
Zu schweigen und sich zu ducken, ist der falsche Weg: Gegen den faschistischen Terror hilft nur, offen auszusprechen, dass es gut organisierte terroristische Strukturen unter den Faschisten gibt. Dem sollten wir unseren solidarischen Widerstand und Selbstschutz in unseren Vierteln und Betrieben entgegensetzen.
Schulter an Schulter gegen Faschismus!