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Rassistische Hetzkampagne

Aus Politik und bürgerlichen Medien strömt seit Jahren eine sich immer mehr verschärfende rassistische Hetze auf uns ein. Die Probleme, die Kapitalismus und Imperialismus produzieren – von Millionen Geflüchteten durch Kriege bis zu ökonomischer Ungleichheit – werden dabei gerade auf die Opfer abgewälzt. So wird eine Lösung der Probleme unmöglich gemacht und der Kapitalismus auf besonders zynische und barbarische Weise verteidigt, indem man auch die Ausgebeuteten und Unterdrückten gegeneinander aufhetzt.

Antisemitismus: eine europäische Tradition

Aktuell sehen wir eine besonders abstoßende Variante dieses Vorgehens, indem etwa der Widerstand der Palästinenser:innen gegen ihre Kolonisierung durch Israel dazu genutzt wird, den Antisemitismus, der ein klassisch europäisches Phänomen ist, zumal ein deutsches, auf „den Araber“ oder „den Moslem“ abzuwälzen und eine offen rassistische Migrationspolitik zu rechtfertigen. So wird der Widerstand gegen Unterdrückung strafbar gemacht, während sich Deutschland und Europa von ihrer historischen Schuld an den Jüd:innen reinwaschen.

Woher kommt Rassismus?

Rassismus ist dabei weitaus mehr als individuelle Gedanken und Gefühle, als Fremdenhass und Vorurteile. Er hat seinen historischen Ursprung im Kapitalismus, in den unzähligen kolonialen Verbrechen, die dieser für seine Entwicklung gebraucht hat. Hier werden die ersten Formen des Kapitals zugleich mit bestimmten Formen systematischer Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung einer Gesellschaft durch eine andere produziert. Die rassistische Ideologie entstand also als Produkt und ideologische Rechtfertigung dieser Verbrechen und der rassistischen gesellschaftlichen Praxis.

Kapitalismus und Rassismus gehen Hand in Hand …

Der Rassismus dient auch heute noch der Aufrechterhaltung kapitalistischer Formen der Ausbeutung und Unterdrückung. Dabei wird Rassismus auch bewusst als Mittel der Spaltung der unterdrückten Klassen eingesetzt. Diese Doppelseitigkeit – dass der Rassismus aus dem Kapitalismus heraus entsteht, aber auch bewusst instrumentalisiert wird – muss zusammen gedacht werden, wenn wir den Rassismus überwinden wollen.

… und muss zusammen bekämpft werden!

Wenn wir die Einheit aller Unterdrückten und Ausgebeuteten dieses Systems herstellen wollen, genügt bloße Aufklärung über die Ursprünge und die Instrumentalisierung rassistischer Ideologie nicht. Wir müssen eine anti-rassistische Praxis entwickeln, die den Rassismus in seinen gesellschaftlichen Wurzeln ergreift. Gegen Rassismus vorzugehen heißt notwendigerweise, gegen den Kapitalismus vorzugehen!

Eine anti-rassistische Praxis muss gegen den Rassismus innerhalb der unterdrückten Klassen ebenso vorgehen, wie gegen den Rassismus des Bürgertums und seiner Medien. Es gilt, eine Arbeiter:innenbewegung aufzubauen, die nicht meint, den Rassismus durch bloßes Ignorieren innerhalb der eigenen Reihen schon überwunden zu haben, sondern die eigene Mittel dagegen entwickelt. Aufklärung spielt dabei eine Rolle, kann aber nicht das erschöpfende Mittel sein. So wie gegen patriarchale Verhaltensweisen vorgegangen werden muss, muss auch gegen rassistische Verhaltensweisen vorgegangen werden. Was wir dabei brauchen ist ein wirklicher, ein proletarischer Internationalismus.

Wir brauchen Internationale Solidarität sowohl innerhalb der in Deutschland lebenden Arbeiter:innenklasse, die selbst längst international geworden ist, als auch über die Landesgrenzen hinweg. Denn die echten Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Arm und Reich, zwischen Kapitalist:innen und Arbeiter:innen.

Dafür stehen wir als Solidaritätsnetzwerk, da internationale Solidarität ein wesentlicher Aspekt im Kampf gegen Rassismus und Kapitalismus ist.

Kapitalismus spaltet – Klassenkampf vereint!

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