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Die Wirtschaftskrise plagt uns schon seit 2019 – hervorgerufen durch Überproduktionen, verstärkt durch Lockdowns und Lieferengpässe während der Corona-Pandemie. Die Wirtschaft hatte keine Chance sich davon zu erholen, erst recht nicht, nachdem die Energiepreise schon während der Pandemie um über 100% gestiegen sind und während des Ukrainekriegs nochmal 200% Preissteigerungen obendrauf kamen. Eine schwere Inflation von teilweise mehr als 11% war die Folge. Vor zwei Jahren kamen die ersten Bankenpleiten, die Immobilienblase ist de facto schon zerplatzt und nun sehen wir die ersten Anzeichen der Massenentlassungen – die Wirtschaftskrise wütet weiter, aktuell auch im Gestalt der Haushaltskrise.

Doch was hat das mit dem internationalem Tag zum Thema “Wohnen und Mieten” zu tun? Die Leidtragenden der Krisen sind am Ende wir. Vielen von uns stockt der Atem bei den Preisen in Supermärkten und Tankstellen. Einige unserer Nachbar:innen werden von Entlassungen betroffen sein. Durch die Rentenanpassungen kommt es 2025 de facto zur Senkung der Renten in Ostdeutschland – nachdem unsere älteren Nachbar:innen also ein Leben mit schwerer Arbeit hinter sich haben, werden immer mehr von ihnen mit Altersarmut kämpfen müssen.

Wie sollen wir uns unter diesen Bedingungen denn noch angemessenes Wohnen leisten können?

Die steigenden Mieten, bei sinkenden oder bestenfalls gleichbleibendem Einkommen, sind einfach nicht mehr zu stemmen. Nebenkostenabrechnungen schnüren uns den Hals zu. Immer mehr Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen, weil Lohn oder Rente nicht für die Miete reichen oder die Miete die Grenze des Jobcenters übersteigt.

Und während wir diese Kämpfe ausfechten, sehen wir, wie unser Stadtteil immer weiter ausblutet, denn vor unserer Haustür wird gerade spürbar, wie sich die Haushaltkrise auswirkt.

Kinder haben Rechte!

Wir haben von dem Zustand der 100. Grundschule in Lausen gehört – mit einer abgebrannten Turnhalle und einem mehr als maroden Schulgebäude. Wir haben von der Schließung der Kindertagesstätte “Schützstraße” gehört – für die die Stadt kein Geld für die Sanierung freigeben will mit der Begründung, dass es im Viertel der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen auch ohne die Kita gedeckt ist sei. Wir sind mehr als empört!

Doch weh tut es nicht dem Herrn Finanzbürgermeister, sondern uns – uns Mieter:innen und Arbeiter:innen, den Schüler:innen und Kindern aus der Nachbarschaft. Wir sind es, die tagtäglich mit den Krisen des Kapitalismus kontrontiert werden und deshalb müssen es auch wir sein, die sich dagegen organisieren! Deshalb wollen wir mit einem Spaziergang durch den Stadtteil deutlich machen, dass wir die Probleme sehen und dass wir bereits damit begonnen haben, uns zu vernetzen und niemanden alleine lassen.

Kommt darum mit zu unserem Spaziergang!

Wir wollen nach dem Spaziergang noch ein paar Gespräche im Sozialen Zentrum “Clara Zetkin” bei Kaffee und Kuchen führen.

sharring is carring