Am 1. März 2022 endete offiziell der Mietvertrag einer dreiköpfigen Wohngemeinschaft in der Spittastraße 6 (Lindenau). Bei der Wohnungsübergabe hatte die Hausverwaltung, die Saxon Haus-, Grundstücks- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, keine Mängel angezeigt. Es gab also keinen Grund, die Kaution gegenüber Ivo einzubehalten.
Innerhalb der vereinbarten und gesetzlichen sechs Monate erhielt Ivo keine Kautionsrückzahlung. Trotz mehrmaligen Kontakts zur Hausverwaltung wurde Ivo immer wieder abgewimmelt und vertröstet.
Ende Dezember schaltete Ivo dann uns, das Solidaritätsnetzwerk Leipzig, ein. Wir setzten uns zusammen, um die langersehnte Kaution von 960 EURO (+ Zinsen) von Ivo einzufordern. Mit zahlreichen Anrufen und Mails setzten wir der Hausverwaltung eine Deadline. Immer wieder wurden wir vertröstet und abgewimmelt. Am letzten Tag der Deadline erfolgte dann der Durchbruch: die Hausverwaltung leitete die Kautionsrückzahlung in die Wege. Sie ist mittlerweile auf dem Konto von Ivo gelandet.
Immer wieder müssen Mieter:innen Ewigkeiten auf die Kautionsrückzahlung warten. Doch genau dieses Geld ist es meistens, was für die Bezahlung der nächsten Kaution dringend benötigt wird. Ivo musste sich wegen der neuen Wohnung verschulden und litt unter der psychischen Belastung. Die verschobenen Kautionsrückzahlungen sind somit ein direkter Garant für Armut und gesundheitlicher Belastung. Nur gemeinsam haben wir es geschafft genügend Druck auf die Hausverwaltung aufzubauen. In einer Zeit, in der wir immer weiter unter der Verarmung und Vereinsamung leiden, können und müssen wir uns zusammen wehren und damit auch erfolgreich sein!