Der 1. September ist der Antikriegstag. Zu diesem Anlass haben wir am Montag eine Kundgebung in Mülheim organisiert, um mit den Menschen im Stadtteil ins Gespräch zu kommen. Vom Infotisch am Wiener Platz aus zogen immer wieder kleine Teams mit Megaphon und Flyern bewaffnet durchs Veedel, um unseren Widerstand gegen Aufrüstung und Kriegstreiberei laut werden zu lassen. Nur wenige hundert Meter vom Wiener Platz kann man die Aufrüstung zudem hautnah erleben: An der Schanzenstraße gelegen befindet sich ein Planungsbüro von u.a. Rheinmetall, in dem ein neues Panzersystem entwickelt werden soll. Auch das war Thema der Kundgebung.
In Mülheim, wie in den meisten deutschen Arbeiter:innenvierteln, sind die Menschen nicht in Kriegsstimmung. Staat und Kapital lassen aber nichts unversucht, um genau das zu ändern. Die Medien sind voll mit Kriegspropaganda. Viel Geld wird nicht nur für Waffen, sondern auch für Image-Kampagnen der Bundeswehr in die Hand genommen. Die Banken und Konzerne wissen genau wie wir, dass es nicht nur neue Panzer braucht, sondern auch Menschen, die sie steuern.
Wer gegen den Militarismus auf die Straße geht, ist dem kapitalistischen deutschen Staat da ein Dorn im Auge. Das haben die Kriegsgegner:innen, die zur Aktionswoche von “Rheinmetall Entwaffnen” nach Köln gereist waren, am vergangenen Wochenende zu spüren bekommen. Die Großdemo am Samstag wurde mit massiver Polizeigewalt zerschlagen und konnte nicht zu Ende laufen. Bis in die frühen Morgenstunden wurden Aktivist:innen im Polizeikessel festgehalten. Dennoch war die Aktionswoche mit dem antimilitaristischen Camp am Grüngürtel ein Erfolg, der an vielen Stellen gezeigt hat, wie konsequenter antimilitaristischer Widerstand aussehen kann.
Am Montag konnten wir am Mikrofon unsere Erfahrungen aus der Woche teilen und die massive Repression bei den Menschen im Stadtteil bekannt machen. Die Initiative “Veedel ohne Panzer” konnte dort auch ihren Redebeitrag halten, der eigentlich für die Endkundgebung am Samstag geplant war, zu der es nie kam.
Wer gemeinsam mit uns über das “Rheinmetall-Entwaffnen”-Camp und die Schlussfolgerungen daraus diskutieren möchte, kann am Freitag (um 18 Uhr im Internationalen Zentrum) zu unserem Offenen Auswertungstreffen kommen.
Am Samstag, den 13. September, startet um 14 Uhr am Wiener Platz zudem eine weitere Demo gegen das MGCS-Panzerbüro in Mülheim, gegen das wir in den vergangenen Wochen schon mehrfach auf der Straße waren.
Wir sagen weiterhin: Krieg dem Krieg! Keine Repression kann unseren legitimen Widerstand brechen!
