[Köln] Gemeinsam gegen Manuelas Zwangsräumung!

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+++ Offener Brief an die GAG Immobilien AG +++

Die GAG schaut weg bei Gewalt gegen Frauen – anstatt Schutz zu erhalten wird die Mieterin auf die Straße gesetzt! Wir stehen an der Seite von Manuela!

Seit 2007 ist Manuela Mieterin bei der GAG in Gremberg. Am 10. Oktober 2025 soll sie aus ihrer Wohnung geräumt werden. Die GAG könnte die Kündigung mit sofortiger Wirkung rückgängig machen – die Mietschulden sind längst beglichen. Stattdessen will sie an der Kündigung festhalten.

Warum will die GAG hier eine Frau auf die Straße setzen und aus ihrem Stadtteil verdrängen? Soll hier ein alter Mietvertrag zunichte gemacht werden, da bei Neuvermietung deutlich höhere Einnahmen winken?

Manuela wohnt seit rund 18 Jahren in Gremberg. Nachdem ihre Tochter berufstätig wurde, haben die beiden sich die Miete zu zweit geteilt. Im Juli 2024 ist ihre Tochter ausgezogen. Mit Manuelas damaliger Teilzeit-Stelle konnte sie sich die Miete alleine nicht leisten. Sie beantragte Wohngeld und informierte die GAG darüber. Während Manuela auf die Bearbeitung ihres Antrags warten musste, sind Mietschulden entstanden. Die GAG reagierte prompt mit der fristlosen Kündigung. Der Mietrückstand wurde wenig später vom Amt beglichen. Trotzdem hielt die GAG an der Kündigung fest.

Die massiven Mieterhöhungen 2023, als die Miete in 11.000 GAG-Wohnungen um bis zu 15 Prozent erhöht werden sollte, haben bereits gezeigt, dass das Image als „fairer Vermieter“, das die GAG sich gegeben hat, nichts wert ist. Bei Manuela wurden die hohen Energiepreise 2023 zum Anlass genommen, ihre Miete über die Nebenkosten massiv zu erhöhen – von 625 Euro auf 888 Euro! Bei der Abrechnung der Nebenkosten für 2024 kam dann raus, dass Manuela rund 1.600 Euro zu viel gezahlt hatte – also ein Betrag, der ungefähr dem Mietrückstand entspricht, der Mitte 2024 angefallen ist. Seit 2025 zahlt Manuela nun 725 Euro Miete – also immer noch 100 Euro mehr als 2023. Der GAG reicht das offensichtlich nicht.

Auch in einer anderen Sache konnte sich Manuela nicht auf die GAG verlassen. Als Manuela über Monate hinweg von einem Nachbarn bedroht und angegriffen wurde, blieb die GAG untätig, obwohl sie über alles informiert war. Eine zuständige Sozialarbeiterin verwies lediglich darauf, dass die GAG in diesem Fall nichts machen könne, da es sich um „Zivilrecht“ handle. Dass die GAG keine Handhabe in diesem Fall gehabt haben soll, ist für uns nicht nachvollziehbar, da der Mann ebenfalls ein GAG-Mieter ist und das Hausrecht gilt.

Als Solidaritätsnetzwerk Köln haben wir in den vergangenen Jahren schon mehrfach Mieter:innen wie Manuela unterstützt, die Unrecht erfahren haben. Wir wissen, dass Recht haben nicht immer Recht bekommen heißt. Deshalb setzen wir dort an, wo der juristische Weg sich als Sackgasse erweist. Wir machen auf die Praktiken der Vermieterseite aufmerksam und erzeugen öffentlichen Druck. So auch in Manuelas Fall.

Die warmen Worte auf der GAG-Website, bei denen soziale Verantwortung hochgehalten wird, scheinen nur wohlklingender PR-Sprech zu sein, denn das Vorgehen in Manuelas Fall spricht eine andere Sprache. Sie, die GAG Immobilien AG, könnten die Kündigung ganz einfach zurücknehmen und darauf verzichten, Manuela auf die Straße zu setzen.

Unsere Forderungen an Sie lauten:

• Räumung von Manuelas Wohnung sofort zurücknehmen!

• Rücknahme der Kündigung – Manuela soll ihre Wohnung behalten!

• Bei patriarchalen Übergriffen in der Nachbarschaft nicht mehr wegschauen!

Viele Grüße

Solidaritätsnetzwerk Köln

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