Wir veröffentlichen einen gemeinsamen Aufruf zu einer Demonstration von „Kämpferische Frauen“, „Kritische Studierende Köln“, „Internationale Jugend“ und „Solidaritätsnetzwerk Köln“ am 7. April:
Es ist egal ob wir MigrantInnen oder Deutsche sind. Ob wir eine Hauptschule oder ein Gymnasium besuchen, ob wir studieren oder eine Ausbildung machen. Ob wir fest angestellt oder bei einer Leiharbeitsfirma sind, ob wir in Rente oder auf der Suche nach Arbeit sind. Unsere Interessen und Probleme sind ähnlich und rassistische und faschistische Hetze spaltet uns, sie bietet jedoch keine Lösungen für unsere Probleme, und von denen haben wir mehr als genug.
Als SchülerInnen, Studierende und Auszubildende werden wir täglich mit Leistungsdruck, maroden Gebäuden, Unterrichtsausfall, zu wenigen Lehrkräften und Unterrichtsmaterialien aus dem letzten Jahrhundert konfrontiert. Wir werden nicht an Hand unserer Talente und Interessen, sondern unserer bestmöglichen Verwertung gespalten. Wer sich keine Nachhilfe, Schulmaterialien oder Kosten für Ausflüge etc. leisten kann oder parallel noch in einem Niedriglohnjob arbeiten muss, bleibt auf der Strecke. Dabei geht es kaum noch um die Vermittlung von Wissen, sondern um die Bedingungen für die bestmögliche Ausbeutung durch die Wirtschaft zu schaffen und die Profite der großen Konzerne weiter zu steigern.
Als Frauen werden wir schlechter bezahlt und sind überall in der Gesellschaft Diskriminierung und Unterdrückung ausgesetzt. Sexualisierte Gewalt erleben wir zu Hause, am Arbeitsplatz, an öffentlichen Plätzen ebenso wie in der Disko. Dabei hat die Frage nach dem Täter nichts mit der Hautfarbe zu tun, sondern liegt in der Natur dieser patriarchalen Gesellschaft in der wir leben. Sexismus ist daher keine Frage der Herkunft und wir als Frauen keine Opfer, welche sich durch die rassistische Propaganda von AfD, CDU und Co. einspannen lassen.
Als Arbeiterinnen und Arbeiter steigen unsere Löhne kaum, unsere Mieten dagegen unaufhaltsam. Wir müssen einen immer größeren Teil unseres Lohns für eine Wohnung ausgeben. Viele von uns ArbeiterInnen, RentnerInnen und Arbeitslosen finden überhaupt keine bezahlbaren Wohnungen mehr. Wir werden immer mehr aus den großen Städten verdrängt, in die Außenbezirke und ländlicheren Gegenden.
Als MigrantInnen und Flüchtlinge sind wir nicht nur in unserer Heimat politischer Verfolgung, Terror und Folter ausgesetzt, sondern oftmals auch in Deutschland. Faschistische Anschläge, körperliche Angriffe und rassistische Beleidigungen und Diskriminierungen sind an der Tagesordnung.
Wir wollen gemeinsam für unsere Rechte und Interessen einstehen und der Spaltung der Gesellschaft entgegentreten. Wir lassen uns nicht spalten weder von AfD und Co., noch vom Bildungssystem, Bossen oder durch Sexismus.
Als SchülerInnen und Studierende, ArbeiterInnen und RentnerInnen, als Frauen und MigrantInnen, als Jugendliche und Arbeitslose wollen wir gemeinsam für eine solidarische und gerechte Gesellschaft kämpfen.
Kommt am 7. April mit uns auf die Straße!
12 Uhr | Köln-Mülheim Bf