
Die Rechten sind auf dem Vormarsch in Lichtenberg – sei es in Form von organisierten Banden, im Dunstkreis der erstarkenden AfD – oder in Form von sexistischen Übergriffen auf der Straße oder im eigenen Zuhause.
Rechte Gruppen sind nichts neues in Lichtenberg, doch gewinnt die faschistische Bewegung in den letzten Jahren neuen Schwung über Propaganda an Schulhöfen und feste Organisationsstrukturen, um zunehmend Jugendliche einzugliedern. Diese rechten Banden fallen auf durch rassistische, sexistische, LGBTI-feindliche und politische Pöbeleien und Drohungen bis hin zu tätlichen Angriffen wie zuletzt gegen Lasko Schleunung, der auf Lichtenberger Straßen ins Krankenhaus geprügelt wurde, weil er sich bei der Lichtenberger AfD und anderen Rechten unbeliebt machte. Und mittlerweile greifen diese selbstbewussten Faschist:innen gar Leute an, an deren Kleidung oder Haaren sie bloß eine politische Feindschaft auszumachen glauben.
Doch nicht nur das Wachstum von Organisationen und Parteien zeigt uns die Rechtsentwicklung in Lichtenberg. Nicht nur das Frauenbild der Rechten, sondern auch die breite Medienlandschaft und Kriegswirtschaft verstärken die sexistische Unterdrückung, die auch vor den durchschnittlichen Männern nicht halt macht. So sind meistens die den betroffenen Frauen nahestehenden Männer, die Gewalt gegen Frauen einsetzen, sodass Femizide zahlenmäßig zunehmen. Das bedeutet, dass in Deutschland fast jeden Tag eine Frau aufgrund ihres Geschlechts ermordet – und Lichtenberg ist alles andere als eine Ausnahme.
Doch schon weit vor solchen Gräueltaten fängt die alltägliche Diskriminierung an – ob gegen Frauen, LGBTI-Personen oder andere. So erfahren auch Migrant:innen täglich auf der Straße, beim Amt oder auch beim Arzttermin Schikane in unzähligen Facetten. Fast jede:r von uns hat rechte oder patriarchale Übergriffe entweder selbst erlebt oder kennt Leute, die sie erfahren haben. Die Menge und Verkettung all dessen zeigen uns, dass es eben nicht nur Einzelfälle sind, sondern ein wesentliche Bestandteile des zerfallenden patriarchal-kapitalistischen Systems!
Wollen wir weiter zusehen wie Frauen, LGBTI-Personen, Migrant:innen und Linke in Lichtenberg drangsaliert werden? Wollen wir weiter zusehen, wie unsere Nachbarinnen von patriarchalen Männern ermordet werden? Wollen wir weiter zusehen, wie Lichtenberg von Rechten Demos (unter Polizeischutz) vereinnahmt wird – bis jede Form von Vielfalt im Keim erstickt wird?
Nein, all das kann und darf so nicht weitergehen!
Wir sagen entschieden: Kein Kiez den Rechten!
Unter diesem Kampagnennamen wollen wir uns als Lichtenberger:innen vernetzen und unsere Erfahrungen mit rechter und patriarchaler Gewalt in unserer Nachbarschaft sichtbar machen. Wir wollen daraufhin gemeinsam konkrete antifaschistische und antipatriarchale Schritte erarbeiten und umsetzen.
Werdet Teil der Kampagne „Kein Kiez den Rechten“ und kommt zu einem der unten gelisteten Termine oder schreibt uns eure Geschichten aus dem Kiez auf Instagram oder an berlin@soli-net.de! Oder bringt euch mit ganz anderen Ideen ein. Auch Nachbar:innen mit einfachem Tatendrang für eine solidarische Nachbarschaft sind eingeladen! Denn nur als solidarisches Kollektiv können wir Lichtenberg nachhaltig verändern!

Lasst uns dem rechten Terror zeigen, dass er in Lichtenberg nichts verloren hat!
Kein Kiez den Rechten!
Anstehende Termine (Infos werden regelmäßig aktualisiert)
- 30. Mai: Demonstration gegen Femizide: Gerechtigkeit für Nikki!
- 3. Juni: Lichtenberger Kantine um 19:00 im Maggie, Frankfurter Allee 205
- 6. Juni: Erste Kampagnen-Kundgebung zur Vorstellung um 17:00 am Röderplatz
- 20. Juni: Zweite Kampagnen-Kundgebung zum LGBTI-Kampftag Stonewall um 17:00 am Röderplatz
- 28. Juni: Kollektive Teilnahme an der Stonewall-Demonstration
- 29. Juni: Kiezfrühstück um 10:00 im Familienzentrum in der Otto-Marquardt-Str. 8
- 1. Juli: Lichtenberger Kantine um 19:00 im Maggie, Frankfurter Allee 205
- 4. Juli: Dritte Kampagnen-Kundgebung um 17:00 am Röderplatz
- 18. Juli: Vierte Kampagnen-Kundgebung um 17:00 am Röderplatz
- 27. Juli: Kiezfrühstück um 10:00 im Familienzentrum in der Otto-Marquardt-Str. 8
- 1. August: Demonstration „Kein Kiez den Rechten“