[Hamburg] Kampagnenbericht „Die Revolution beginnt vor unserer Haustür“

0:00

„Die Revolution beginnt vor unserer Haustür“ – mit dieser Losung führte auch das Solidaritätsnetzwerk Hamburg eine Kampagne in der ersten Jahreshälfte durch. Denn während vielen von uns die Missstände in unserer Umgebung klar sind – etwa steigende Mieten und Preise, zunehmende faschistische Gewalt und rassistische Polizeikontrollen – so wird seltener darüber geredet, dass eine Alternative möglich ist. Die sozialistische Rätedemokratie sehen wir als so eine Alternative. Deshalb wollten wir mit den Menschen in unserem Stadtteil Dulsberg ins Gespräch darüber kommen. Im Rahmen der Kampagne führten wir sehr unterschiedliche Aktionen durch und beteiligten uns an einigen Kampftagen.

Wir starteten im Februar mit einem Solidarischen Stammtisch zu den Bundestagswahlen. Hierbei diskutierten wir nicht nur über die zunehmende Militarisierung und warum wir den Versprechen der Politiker:innen nicht glauben sollten, sondern auch wie wir aktiv werden können, um für unsere Rechte und eine bessere Zukunft einzustehen. Genau das wollten wir ebenfalls mit einer Demonstration im Viertel am Wahlabend erreichen, die wir gemeinsam mit anderen Organisationen durchführten und bei der wir viel Zuspruch durch die Nachbarschaft bekamen.


Im März hielten wir unter anderem einen Vortrag, bei dem wir das Konzept der Rätedemokratie vorstellen wollten. Da der Kampf gegen den Kapitalismus immer auch mit dem Kampf gegen das Patriarchat verbunden sein muss, beteiligten wir uns auch an der Demonstration zum Frauenkampftag am 8. März.


Im Laufe unserer Kampagne nahmen wir auch an mehreren Gegendemonstrationen zu der faschistischen AfD und NPD teil. Daher erschien uns auch das Thema unseres Stammtisch im März als hochaktuell. Wir veranstalteten ein Lesecafé, bei dem wir Auszüge aus dem Roman „Unsere Straße“ lasen. Dort schildert ein Zeitzeuge den antifaschistischen Widerstand zur Zeit des NS-Regimes.

Um uns weiter in unserem Viertel zu vernetzen, führten wir auch Haustürgespräche durch. Dort luden wir die Anwohner:innen zu einem Grillabend in der Nachbarschaft ein. Viele Leute kamen, einige brachten sogar selbstgemachtes Essen mit.

Im April wollten wir konkrete Beispiele für Rätedemokratie der Nachbarschaft auf künstlerische Weise näherbringen. Dafür malten wir Plakate und hielten eine Ausstellung auf der Straße ab.

Nachdem wir mit Infoständen und Flyeraktionen, sowie einem weiteren Stammtisch auf die Wichtigkeit des Arbeiter:innenkampftages aufmerksam gemacht hatten, beendeten wir unsere Kampagne mit einer Teilnahme an den Demonstrationen zum 1. Mai. Während wir mit lediglich vier Menschen auf der Demonstration waren, stellten wir in diesem Jahr einen 30-Personen starken Block gemeinsam mit der internationalen Jugend.

sharring is carring