Das war der Housing Action Day 2022 beim Solidaritätsnetzwerk

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Im Vorfeld zum Housing Action Day veröffentlichten wir mehrere Erklärungen. Eine Erklärung zielte auf unsere eigene Vision zum Thema Wohnen und Mieten ab. Der andere Aufruf wurde zusammen mit der bundesweiten Bündnis #NichtaufunseremRücken veröffentlicht. Thematisch wurde hier auf die Entwicklung und Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Bezug auf Wohnen und Mieten eingegangen.

Insgesamt waren wir in vier Städten auf den Beinen. Hier die Berichte:

In Köln haben wir eine Demo mit rund 150 Menschen organisiert. Unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite“ zogen wir vom Chlodwigplatz durch das Severinsviertel, wo es gleich mehrere seit Jahren leerstehende Häuser gibt, zum Heumarkt.

Bei der Auftaktkundgebung thematisierten wir den Kölner Wohnungsmarkt und die Preisexplosionen. Nach der Auftaktkundgebung gingen wir mit kämpferischen Parolen wie „Keine Profite mit der Miete!“ oder „Mieten hoch, Taschen leer – Kapitalismus danke sehr!“ in Richtung Heumarkt. Dort standen zunächst weitere Reden auf dem Programm. Das Frauenkollektiv thematisierte, dass der aktuelle Mietenwahnsinn Frauen besonders hart trifft. Die Internationale Jugend berichtete von den frustrierenden Erfahrungen bei der Wohnungssuche, die Auszubildende aus Arbeiter:innenfamilien häufig machen.

Danach gab es ein offenes Mikrofon, bei dem Betroffene von Mietproblemen die Möglichkeit hatten, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen. Aysel und Steve berichteten hier von ihrem Kampf gegen die Dewog, die sich seit Jahren weigert, Aysels von Schimmel befallene Wohnung in der Stegerwaldsiedlung fachgerecht zu sanieren. Zum Ausklang des Nachmittags spielten die beiden Straßenmusiker Max und Cesar einige Songs, die einen kämpferischen Housing Action Day abrundeten.

In Leipzig nutzten wir den Housing Action Day, um auf die Machenschaften des privaten Immobilienunternehmens United Capital (UC) aufmerksam zu machen. Das Geschäftsmodell des Unternehmens und deren Geschäftsleitung besteht in der Entmietung durch vorgeschobene Eigenbedarfskündigungen. Außerdem werden Wohnungen umgebaut, um möglichst viele Zimmer auf wenig Fläche zu erhalten. Die einzelnen Zimmer werden anschließend völlig überteuert an Studierende weitervermietet. Besonders viele dieser Wohnungen befinden sich im Leipziger Osten, weshalb wir einen Stadtteilrundgang organisierten, an dem sich Rund 20 Personen beteiligt haben. Mit Redebeiträgen informierten wir die Nachbarschaft über die Masche von United Capital. Außerdem thematisierten wir die Lage von Jugendlichen, Erwerbslosen und Migrant:innen bei der Wohnungssuche. Am Endpunkt angekommen hatten Parkbesucher:innen die Möglichkeit, sich bei einer Ausstellung von betroffenen Mieter:innen über deren Erfahrungen zu informieren.

In Hamburg besuchten wir den Housing Action Day in Altona. Mit Satire und Performance kritisierten die Veranstalter:innen die Hamburger Politik, die Wohnraum lieber leerstehen und für Spekulation, anstatt für Mieter:innen verfügbar machen möchte. Wohnraumkonzerne müssen enteignet und unter das Interesse der Bevölkerung gestellt werden!

In Frankfurt am Main haben gestern zum Housing Action Day an einer Aktion der Initiative „Stadt für alle“ teilgenommen um uns gegen steigende Mieten, die Spekulation mit Wohnraum und Gentrifizierung zu positionieren. Auf die Probleme mit Wohnraum von Arbeiter:innen in Frankfurt wurde in vielen Reden hingewiesen und die Demonstration hielt an vielen Orten an denen Wohnungskonzerne teure Wohnungen bauen oder Gebäude aufgrund von Profitinteressen leerstehen lassen. Wir kämpfen weiter gegen steigende Mieten, gegen Gentrifizierung und dafür, dass Wohnungskonzerne enteignet und Grund, Boden und Wohnraum in die Hände von Mieter:innen kommt! Gegen die Stadt der Reichen, für das Recht auf Wohnen für alle!

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