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Am 25.07. sollte ein 62-jähriger Mieter in Berlin-Spandau aufgrund von Mietschulden zwangsgeräumt werden. Weil dieser ankündigte, sich gegen Gerichtsvollzieher und Polizei zu wehren, stürmte im Verlauf des Tages das SEK seine Wohnung. Laut der Polizei fanden sie den Mann danach tot auf. Er habe sich selbst erschossen.

Die Androhung, die eigene Wohnung zu verlieren, löst unfassbaren psychischen Druck bei den Betroffenen aus und führt nicht nur in Einzelfällen zu Suiziden. Dabei werden Zwangsräumungen vor allem dazu genutzt, einen Mieter:innenwechsel zu erzwingen und danach die Wohnung teurer neu zu vermieten. Für den größeren Profit der Vermieter:innen wird dadurch jedes Mal das Leben von Mieter:innen aufs Spiel gesetzt.

Als Solidaritätsnetzwerk Berlin trauern wir um den Mieter und sind wütend, einen weiteren Menschen durch dieses kranke System verloren zu haben. Wer nicht bezahlen kann, der hat kein Recht auf ein menschenwürdiges Leben – das ist die Logik im Kapitalismus. Der Staat unterstützt dabei die Interessen der Eigentümer und schickt seine Polizei, um sie gewaltvoll durchzusetzen. Deswegen sprechen wir von einem Tod, an dem Staat und Kapital die Schuld tragen.

In Zeiten von starken Teuerungen und sinkenden Löhnen wächst die Anzahl von Arbeiter:innen, die in eine ähnliche Situation kommen können. Damit dieses Spiel nach den Regeln der Kapitalist:innen endlich ein Ende nimmt, müssen wir uns organisieren. Wenn wir uns als Arbeiter:innen zusammenschließen, können wir für eine Welt kämpfen, in denen Wohnraum für uns und nicht für Profit existiert. Diese Welt ist der Sozialismus, ein System, in dem die Wirtschaft nach unseren Bedürfnissen geplant wird, in der große Wohnungskonzerne enteignet sind und Grund und Boden in unseren Händen liegt.

Auf dem Weg dorthin kämpfen wir im Solidaritätsnetzwerk weiter gegen alle Angriffe auf uns Arbeiter:innen!

Gemeinsam Zwangsräumungen stoppen!

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