In Vorbereitung auf den 19.02., dem Jahrestag des faschistischen Mordanschlags in Hanau, haben wir am Mittwoch, den 12.02. in unserem Stadtteil Berlin-Lichtenberg eine Kundgebung abgehalten. Unser Ziel war es, in unserer Nachbarschaft ein Bewusstsein zu schaffen über rassistische Gewalt und die faschistische Ideologie, die sie hervorbringt. Unsere Botschaft als sozialistische Organisation ist dabei: Der Staat und seine Institutionen können uns vor rassistischen Übergriffen nicht schützen, auch wenn Parteien und Politiker:innen noch so viel von Vielfalt und Gleichberechtigung sprechen.
Neben viel Zuspruch gab es auch Ablehnung und Unverständnis für unsere Aktion und sogar einen Angriff auf Kundgebungsteilnehmer:innen. Ein alkoholisierter Mann wurde uns gegenüber handgreiflich dabei rief, „dass wir uns aus seinem Lichtenberg verpissen sollen“. Dass wir für unser Gedenken aggressiv angegangen wurden zeigt, dass rassistische Gewalt auf deutschen Straßen zu oft eine Normalität ist. Wir werden die Zustände, die einen Terrorakt wie 2020 in Hanau möglich machten, nicht einfach hinnehmen, sondern ihnen unsere Solidarität standhaft entgegenhalten!
Der Anschlag von Hanau hat es deutlich gezeigt. Die Polizei blieb untätig, obwohl die faschistische Gesinnung und Gewaltbereitschaft des Täters lange bekannt waren. Der Mord an den 9 Opfern von Hanau hätte verhindert werden können. Unsere Reaktion an diesem Gedenk- und Trauertag muss deshalb auch der Entschluss zum Widerstand gegen ein System sein, das Gewalt immer von neuem hervorbringt.Wir wollen organisiert und vereint mit unseren Klassengeschwistern unabhängig von Herkunft, Kultur oder Sprache für eine besser Welt Kämpfen!
Dieser Gedanke wird auch auf der Hanau-Gedenkdemonstration in Berlin am 19.02. kämpferisch auf die Straßen getragen. Wir werden uns deshalb der Demo anschließen, ab 17:30 beim Sonnencenter auf der Sonnenallee in Neukölln. Seid dabei!