(Berlin) Faschistischer Terror bei antifaschistischer Kundgebung

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Am Freitag, dem 04.07.2025 fand wie jeden zweiten Freitag eine Solinetz-Kundgebung im Rahmen der Kampagne „Kein Kiez den Rechten“ statt. Wie immer haben wir uns dabei am Roederplatz in Lichtenberg versammelt, um mit Nachbar:innen und Interessierten über gesellschaftliche und politische Missstände zu sprechen und zur politischen Teilhabe animiert.

Neben vielen positiven Gesprächen mit den Nachbar:innen kam es aber – wie so oft – auch zu deutlicher Ablehnung durch AfD-Sympathisanten und eindeutigen Faschisten. Dabei fiel einer besonders auf. Er hatte ein 1161-Tattoo unter dem linken Auge. „1161“ oder „AAFA“ ist eine Kurzform von Anti-Antifaschismus (also für den Faschismus) und genießt als Slogan in rechten Räumen vor allem online große Beliebtheit.

Eben dieser Faschist machte es sich dann zur Aufgabe die Kundgebung bis zu ihrem Ende zu beobachten. Als wir gerade dabei waren, in Gruppen den Platz zu verlassen, folgte er einer unserer Gruppen. Erst zur Tramstation, dann in die erste Tram, dann die zweite – und auch weiter in die U-Bahn. Ab der zweiten Tram kam er auch immer näher, ließ zwischendurch Sprüche wie „Scheiß linke Zecken“ und „Vaterlandsverräter“ in unsere Richtung fallen. In der U-Bahn, in der wir uns dann aufteilten, blieb der Faschist mit dem letzten Gruppenmitglied, einem Reporter der „Roten Linse“, während der Fascho am Telefon unsere Haltestellen durchgab, offenbar um uns mit anderen Faschos weiter im Blick behalten zu können. Die Verfolgung dauerte noch an, bis er schließlich am Hauptbahnhof von der Polizei und einer angedrohten Strafanzeige zum Gehen gebracht wurde.

Das war kein Einzelfall. Für Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen, queere Personen, Linke und solche, von denen die Fachos das nur glauben, ist das ein tägliches Risiko. Es werden Fotos gemacht und in rechten Chats verbreitet, „Feindeslisten“ geführt und was mit Einschüchterungsversuchen beginnt, endet nicht selten in Gewalttaten oder auch Mord. Wir erkennen diese Gefahr und sagen deutlich: JETZT ERST RECHT!

KEIN KIEZ DEN RECHTEN!

Wollen wir uns von selbsternannten Vaterlands-Rettern mundtot machen lassen? Nach ihrer Pfeife tanzen, weil sie uns verfolgen, wie damals die Sozialist:innen im Dritten Reich? NEIN!

Wir stellen uns weiterhin klar dagegen und rufen alle dazu auf, sich uns anzuschließen! Was diese „Patrioten“ am meisten fürchten, ist eine wehrhafte und solidarische Bevölkerung! Gemeinsam mit unserer Nachbarschaft stellen wir uns diesem rechten Terror entgegen und zeigen klare Kante gegen Faschisten!

KEIN KIEZ DEN RECHTEN!

sharring is carring