Auch in diesem Jahr rufen wir als Solidaritätsnetzwerk zu den Housing Action Days auf. Eine ganze Woche lang, vom 24. März bis zum 2. April, wird es in verschiedenen europäischen Ländern Proteste und Aktionen rund um das Thema „Wohnen und Mieten“ geben. Zeit aktiv zu werden!
Das ist auch dringend notwendig. Die Wirtschaftskrise, die seit 2019 im vollen Gange ist, macht auch vor unserer Wohnungstür nicht halt. Die Preisexplosion, insbesondere bei den Energiepreisen, verschärft die Situation für uns Mieter:innen noch mal mehr. Beginnend beim immer knapper werdenden Inhalt des Kühlschranks über kalte Füße an kalten Tagen bis hin zur Angst vor der kommenden Nebenkostenabrechnung: Die Negativschlagzeilen aus den Zeitungen zeigen sich ganz konkret in unseren alltäglichen Problemen.
Für manche von uns ist es das erste Mal, dass sie die volle Wucht des Kapitalismus am eigenen Leib spüren. Ausgebeutet wurden wir bereits vorher, doch für viele Teile der Arbeiter:innenklasse geht es jetzt im wahrsten Sinne des Wortes an die Existenz. Viele von uns fühlen sich damit ohnmächtig und hilflos.
Von unseren Nachbar:innen, Freund:innen und Verwandten hören wir allesamt, dass die Mieten gestiegen sind. Bei den einen ist es eine Anpassung an den Mietspiegel, bei den nächsten ist es eine Mieterhöhung, die die kommende Nebenkostenabrechnung abfedern soll. Wiederum andere erzählen uns, dass direkt beim Einzug in die neue Wohnung die Miete erhöht wurde, weil die gestiegenen Baukosten auf die Miete umgelegt wurden. Doch mit diesen Problemen sind wir nicht allein!
Jede:r von uns hat das dringende Bedürfnis nach einem sicheren Mietverhältnis – einem Dach über den Kopf. Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt betreffen die gesamte Arbeiter:innenklasse: Jugendliche, Studierende, Erwerbslose, Arbeiter:innen, Migrant:innen, Frauen und Rentner:innen. Kämpfen wir gemeinsam für unsere Interessen!
Gemeinsam können wir unsere Wut auf die Straße tragen. Dazu müssen wir in unseren Stadtteilen beginnen, uns zusammenzuschließen und zu organisieren. Lasst uns international zu den Housing Action Days auf die Straßen gehen und mit unseren Nachbar:innen in Kontakt treten, um gemeinsam Druck auf die Vermieter:innen aufzubauen.
Gleichzeitig müssen wir die Wurzel der Probleme klar benennen: Diese liegt im Kapitalismus und im Privatbesitz von Grund, Boden und Wohnungen. Innerhalb des kapitalistischen Systems können wir lediglich Teilsiege erringen. Um die Mietprobleme endgültig aus der Welt zu schaffen, müssen wir den Kapitalismus und seine Krisen auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.
Lasst uns gemeinsam für den Sozialismus kämpfen, damit Grund, Boden und Häuser vergesellschaftet werden und wir selbst über unsere Wohnungen und Stadtteile bestimmen!
Um dieser Vision Stück für Stück näher zu kommen und den Druck auf die Kapitalist:innen zu erhöhen, kämpfen wir schon heute für die folgenden Forderungen:
- Sofortiger bundesweiter Stopp von Mieterhöhungen!
- Konsequentes Leerstandverbot in Städten, sowie Ausbau der Infrastruktur auf dem Land!
- Sofortige Aussetzung von Zwangsräumungen und Strom-, Gas- und Wassersperrungen!
- Wohnungen für Wohnungs-, Obdachlose und Geflüchtete!
- Automatische Anpassung aller Löhne, Renten und Sozialleistungen an die Preis- und Mietenentwicklung!