[Köln] Aktionsbericht: Soli-Aktion gegen Manuelas Räumung

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Als Solidaritätsnetzwerk Köln teilen wir hier einen Bericht zu unserer Soli-Aktion gegen die Zwangsräumung von GAG-Mieterin Manuela:

Wir waren am 10. Oktober 2025 als Solidaritätsnetzwerk Köln bei der Räumung unserer Nachbarin Manuela.
Schon im Vorfeld hatte sich der Gerichtsvollzieher im Telefonat mit ihr verunsichert gegeben, fragte, was „Manuelas Soli-Netz“ denn für eine Aktion geplant hätte.

„Der Aufruf geht ja gerade durchs Netz. Die GAG ist schon angepisst nach der Briefaktion am Dienstag. Ich weiß ja nicht, was das für Leute sind, die bei der Räumung dabei sind, nicht, dass das eskaliert“, so der Gerichtsvollzieher. Er wolle, dass das „friedlich“ ablaufe.

Kämpferische Redebeiträge, ein eingeschüchterter Gerichtsvollzieher und Polizist:innen waren der Auftakt eines Morgens voller Überraschungen für alle Parteien. Nur die GAG war zu feige, Gesicht zu zeigen!

Unsere Versammlung machte in kämpferischen Reden und Parolen deutlich, dass sie Manuelas Räumung nicht widerstandslos hinnehmen wird. Wir stellten uns vor der Tür auf und auch nach mehrmaliger Aufforderung der Polizei, man solle den Weg für die Räumung frei machen, gaben wir nicht klein bei.

Nach etwa einer Viertelstunde, sprach der Polizeibeamte mit unserem Versammlungsleiter und teilte ihm mit, dass er eine Anzeige bekommen würde. Denn man habe die Versammlung auf Social Media beworben, obwohl sie nicht angemeldet gewesen sei. Nachdem der Versammlungsleiter darauf hinwies, dass man zu keiner Kundgebung mobilisiert hatte, bestand der Beamte trotzdem auf seine Anzeige. Gleichzeitig teilte er mit, dass sie heute nicht räumen würden und Manuela von dem neuen Räumungstermin per Post erfahren würde.

Nach einer kurzen Phase der Erleichterung, in der wir unseren Erfolg feierten, wollte Manuela noch kurz in ihre Wohnung. Allerdings hatte Manuelas Nachbar in der Zwischenzeit ihr Schloss für die Wohnung mit Sekundenkleber zugeklebt. Gemeinsam konfrontierten wir den Nachbarn, der bereits als die Polizei noch vor Ort war aus dem Fenster geschrien hatte. Dieser schrie uns an, behauptete, er würde die Polizei rufen und drohte uns Gewalt an.

Nach circa einer Dreiviertelstunde rückten insgesamt elf Polizeiwagen an, darunter acht Wannen. Das Polizeiaufgebot war ein Schock, besonders da bei der Versammlung nur insgesamt zwölf Personen anwesend gewesen waren. Mittlerweile waren wir, vom Erfolg unserer Aktion ausgehend, nur noch zu siebt. Die reale Gefahr der Polizeigewalt durch behelmte Bereitschaftspolizisten schüchterte vor allem auch Manuela ein. Nach der unerbittlichen Maßnahme die traurige Realität: die Polizei fährt weiter um die nächsten Arbeiter:innen zu terrorisieren und Manuela wurde ihr Zuhause genommen.

Zieht man einmal Bilanz, dann wird klar: gerechnet hat sich die Räumung nur für die GAG, die die Wohnung zukünftig deutlich teurer vermieten kann. Außerdem haben sie sich einer kämpferischen Mieterin entledigt, die nicht alle Schikanen der GAG mit sich machen lässt.

Schaut man auf alles außer den Interessen der GAG, wird schnell klar, dass diese Räumung absolut irrsinnig war. Manuela wurde nämlich nicht samt ihrer Möbel geräumt, ein übliches Verfahren. Diese stehen noch mindestens einen Monat in der Wohnung, ohne dass Manuela dort wohnen kann.

Manuela selbst wohnt jetzt in einem 16-18 Quadratmeter kleinem Hotelzimmer, dass sie sich mit zwei anderen Personen teilt. Diese Unterkunft kostet 50 Euro pro Tag. Also 1.500 Euro im Monat. Manuelas Wohnung, aus der die GAG sie räumen ließ, kostete etwa die Hälfte für 70 Quadratmeter für eine Person.

Manuela ist kein Einzelfall. Andauernd werden Menschen von der Polizei, vom deutschen Staat geräumt, im Interesse der Vermieter:innen. Heute Räumen sie Manuela, morgen sind wir dran – Wir wehren uns zusammen!
Unser Kampf geht weiter, bis die Häuser denen gehör’n, die drin wohnen!

Wir lassen uns von der Räumung nicht niederschlagen – wir wollen jetzt erst recht aktiv werden und der GAG zukünftig noch genauer auf die gierigen Finger schauen.

Um unsere nächsten Aktionen zu planen, werden wir am Dienstag um 18 Uhr ein offenes Planungstreffen veranstalten, kommt dazu, um gemeinsam gegen den Mietwahnsinn zu kämpfen!

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