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Kitakrise und Pflegenotstand – über diese Themen wird von PolitikerInnen viel gesprochen, doch nur wenig geschieht. Die Probleme existieren seit Jahren und es wird kaum besser:

Kitakrise

Allein für Kinder unter drei Jahren fehlen rund 273.000 Kitaplätze. Und das trotz rechtlichen Anspruchs. Schon als der Rechtsanspruch beschlossen wurde, war klar, dass dies in der Realität nicht umzusetzen ist. Flächendeckend gibt es viel zu wenige Kitas, es fehlt massiv an Personal und es wird viel zu wenig Geld in den Bildungsbereich gesteckt.

Hohe Krankheitsstände und Überlastung auf Kosten der Gesundheit der ErzieherInnen und der Betreuungsqualität in den Kitas sind die Folge. Dabei steigen die Herausforderungen an die ErzieherInnen. Auf der einen Seite sollen sie immer mehr eine Elternrolle übernehmen. Auf der anderen Seite nehmen psychische Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern zu. Diesen können sich PädagogInnen nur stellen und qualitativ hochwertig bearbeiten, wenn sie die notwendigen Voraussetzungen und Arbeitsbedingungen dafür haben. Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen! Und trotzdem widmet sich die Politik lieber „wichtigeren“ Themen. Auch die alarmierenden Betreuungsschlüssel lassen unsere PolitikerInnen nur unzureichend aufhorchen; sind ihre Wahlversprechen bereits passé?!

Pflegenotstand

Ebenso katastrophal geht es auch im Pflegesektor zu. Obgleich seit den 90er Jahren schon 50.000 Stellen in Krankenhäusern gestrichen wurden, sind heute 40.000 unbesetzt: Überlastetes Personal, Arbeiten am Limit und unzufriedene PatientInnen sind die Folgen. Die Verlagerung von medizinischen und bürokratischen Aufgaben an Kranken- und AltenpflegerInnen scheint mittlerweile völlig selbstverständlich. Die pflegerischen Tätigkeiten werden stattdessen an Azubis, Praktikanten und PflegehelferInnen übertragen. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung unter diesen Bedingungen ist für Auszubildende so gar nicht möglich.

Für eine Gesellschaft die für ihre Kinder und ältere Menschen sorgt!

Wir wollen eine Gesellschaft erwirken, in der Kinder zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen und kritischen Wesen entwickelt werden. Eine Gesellschaft in der kranke und ältere Menschen in Würde leben können und weiterhin ein anerkannter Teil der Gesellschaft sind, statt hinter verschlossenen Türen zu „verschwinden“. Doch können wir dies nur schaffen, wenn wir die notwendigen Bedingungen für ErzieherInnen und Pflegepersonal einfordern und erkämpfen, die sie auf diesem Weg unterstützen.

Es ist ein politisches und ökonomisches System, welches sich immer wieder in Widersprüchen verstrickt und sich selbst als menschenunwürdig entlarvt. In welchem behauptet wird, es sei kein Geld für Pflege und Kitas da, aber gleichzeitig Milliarden in Waffen und Rettungsschirme für Banken gesteckt werden. Ein System, welches Kinder, Kranke, alte Menschen und ihre Wegbegleiter nicht wertschätzt und sie zur Verzweiflung bringt.

Unsere Probleme sind die Gleichen! Für uns geht es darum, diese Kämpfe zusammen zu führen!

Deshalb lasst uns gemeinsam für folgende Forderungen kämpfen:

  • Unsere Lösung für den Fachkräftemangel: Sozialverträglichere Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, verantwortungsvolle Personalschlüssel in Kitas, Krankenhäusern und Altenheimen
  • Ärztemangel und Krankenhausschließungen stoppen! Räume für Kitas bereitstellen!

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