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Ohne die Natur, unsere natürliche Lebensgrundlage, können wir nicht überleben. Überall auf der Welt erkennen Menschen diese einfache Wahrheit. Sie erkennen auch, dass die kapitalistische Politik und Wirtschaft der wichtigste Faktor ist, der unsere Umwelt seit bald 200 Jahren zerstört.

Für uns geht es vor allem darum, klar zu machen: Der Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt ist nicht etwa eine Beschäftigung für die Reichen und Privilegierten in unserer Gesellschaft, die sonst keine Probleme haben. Er liegt in unserem ureigenen Interesse als Arbeiterinnen und Arbeiter.

Kapitalistischer Umweltschutz?

Der Kapitalismus hat sich wieder und wieder als unfähig erwiesen, die Umwelt zu retten. Geht es weiter nach den Interessen der KapitalistInnen, werden Stück für Stück größere Teile der Welt zerstört  (z.B.: Untergehende Inseln in Ozeanien, Atommülllagerung im Tschad, das Wachstum der Sahara, die Regenwald-Abholzung in Brasilien, evakuierte Dörfer im Zuge von Waldbränden und Braunkohleabbau).

Sie werden niemals auf umweltschädliche Technologien verzichten, die ihnen hohe Profite versprechen. Es ist ihnen fremd, rational und geplant das zu produzieren, was die Menschen brauchen. Sie produzieren in Konkurrenz zueinander, um möglichst großen Profit zu erreichen. Die Verschwendung von Ressourcen ist im Kapitalismus unvermeidlich.
Millionen Tonnen zerstörter Güter, Verpackungsberge und Transportwege, die nur rentabel sind, weil in anderen Teilen der Welt Menschen noch stärker als in Deutschland ausgebeutet werden können, sind die natürlichen Begleiterscheinungen des Kapitalismus.

Der Staat unterdessen bemüht sich redlich, die Großkonzerne, die auch an der Zerstörung der Natur Milliarden verdienen, nicht zu hart anzufassen. Technologien wie Kohle- oder Atomenergie werden noch immer mit riesigen Summen Steuergeld gefördert, um sie profitabel zu halten. Landwirtschaftliche Konzerne erhalten Subventionen für die Nutzung ihres Bodens auf absurde Art und Weise, wie z.B. für den Anbau von Biomasse für die spätere Verbrennung.

Wir können uns nicht auf KapitalistInnen, ihre PolitikerInnen oder ihre „Experten“ bei der Rettung der Umwelt verlassen. Sie werden ohnehin die letzten sein, die die Folgen der Umweltzerstörung zu spüren bekommen; die letzten, die kein sauberes Wasser mehr trinken und sich an der Luft, die sie atmen, vergiften.

Wer soll für die Rettung der Umwelt zahlen?!

In den Medien wird die Diskussion um Umweltschutz vor allem so geführt, dass wir alle uns fragen sollen: “Was ist wichtiger: Umwelt oder Lebensstandard? Sind wir bereit, mehr Steuern zu zahlen, damit der Staat die Umwelt retten kann? Bin ich bereit, weniger zu konsumieren, weniger Auto zu fahren, weniger zu fliegen, weniger Plastik zu nutzen, weniger Fleisch zu essen?”

Diese Debatte baut einen falschen, scheinbaren Widerspruch zwischen der Natur und dem Mensch auf. Sie lenkt vom wesentlichen ab: Davon, dass die KapitalistInnen für die Zerstörung der Natur verantwortlich sind und nicht wir ArbeiterInnen.

Wer für die Nutzung von umweltfreundlichen Technologien zahlen soll? Hier kann es nur eine vernünftige Antwort geben: Die kapitalistischen Konzerne! Sie haben über die vergangenen Jahrzehnte Milliarden damit verdient, Treibhausgase in die Luft und Gifte in Böden und Wasser zu pumpen. Sie werden weitere Milliarden an neuen „grünen“ Technologien verdienen, wenn diese entwickelt und angewendet werden.
Wir dürfen nicht zulassen, dass wir dafür zur Kasse gebeten werden. Nicht durch höhere Steuern, oder Staatsschulden, die über Generationen auf unsere Schultern abgewälzt werden. Auch nicht mit unseren Arbeitsplätzen. KapitalistInnen, die meinen, sie brauchen unsere Arbeitskraft mit neuen Technologien nicht mehr, sollen unseren Lohn weiter zahlen bis wir in Rente gehen oder bis wir eine gleichwertige Arbeit gefunden haben. Keine Früh(armuts)verrentung, keine Leiharbeit, keine von der Agentur für Arbeit finanzierten Umschulungen, die trotzdem nichts bringen!

Unser Ziel ist, die Forderungen nach einer bewohnbaren Erde und den Kampf gegen die Zerstörung unserer natürlichen  Umwelt zu einem fest verankerten Teil der ArbeiterInnenbewegung zu machen. Es gilt klar zu stellen: Umweltschutz und unsere Interessen müssen sich nicht widersprechen, es kommt nur darauf an, dass nicht wir am Ende die Zeche dafür zahlen müssen, dass seit Jahrzehnten auf Kosten der Natur Geschäfte gemacht wurden.

Deshalb lasst uns gemeinsam für folgende Forderungen kämpfen:

  • Finanzierung aller Kosten für Forschung und Umstellung auf umweltfreundliche Technologien durch das angehäufte Kapital der Großkonzerne!
  • Garantierte Weiterbezahlung für all diejenigen, die durch die Abschaffung umweltschädlicher Technologien ihren Arbeitsplatz verlieren bis zur Rente oder einer anderen gleichwertigen Arbeitsstelle!
  • Einstellung aller Subventionen für umweltschädliche Technologien und Produkte!
  • Bezahlbare Energiepreise
  • Kostenloser Öffentlicher Personen Nah- und Fernverkehr
  • Nicht die ArbeiterInnen durch eine CO2-Steuer für Umweltverschmutzung bezahlen lassen. Die Verursacher sollen die Kosten tragen!
  • Stopp und Stilllegung von Atomanalgen auf Kosten der Betreiber
  • Einführung umweltschonender Anbaumethoden auf Kosten der Agrarkonzerne
  • Produktion für die Bedürfnisse der Menschen im Einklang mit der Natur statt für Profite. Ökologische Wirtschaft erfordert Planung der Produktion auf gesellschaftlicher Ebene.

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