Leipzig
In Leipzig haben heute zu einer Kundgebung am Adler in den Stadtteilen Plagwitz und Kleinzschocher eingeladen. Wir waren damit Teil des internationalen Housing Action Days. Ein Tag, an dem das Thema Mieten und Wohnen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, Griechenland, Serbien, Spanien, Belgien Ungarn, Rumänien, Schottland, Niederlande, Portugal, Italien, Zypern, Kroatien, Polen, Kanada und der Tschechischen Republik im Fokus stand.
Im Vorfeld fanden sich die Mieter:inneninitiativen „Stadt für alle“, Musikerviertel“, „Vernetzung Süd“ und wir zusammen, um den Protest in Leipzig zu organisieren. Letztendlich konnten wir somit Kundgebungen abhalten und weitere Kampagnen installieren. Ebenso wollen die Initiativen in nächster Zeit im Austausch bleiben.
Auf der Kundgebung selbst haben wir in Redebeiträgen auf die schwere Situation der Mieter:innen in Zeiten der Pandemie und Wirtschaftskrise aufmerksam gemacht. Ein weiteres verbindendes Thema war das Jobcenter. Hierzu werdet ihr in den nächsten Wochen mehr von uns hören, denn wir werden eine Jobcenter-Kampagne in Leipzig starten.
Viele der Passant:innen reagierten interessiert auf die von uns angesprochenen Themen. So sind rasant steigende Mieten ein enorm weit verbreitetes Problem in der Stadt, wie uns in vielen Gesprächen bestätigt wurde. Auch vom Jobcenter und seinen Schikanen in der ein oder anderen Art abhängig, sind gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise viele Menschen.
So sagte ein Familienvater und Kioskbetreiber, dass er seit langem in einer eigentlich viel zu kleinen Wohnung mit seinen zwei Kindern und seiner Frau lebt, sich eine größere Wohnung aber nicht leisten kann, und auch das Jobcenter für ihn als Selbstständigen keine Unterstützung zu leisten bereit ist. Ein selbstständiger Gitarrenlehrer berichtete, dass die Soforthilfen der Regierung teilweise nicht bei ihm angekommen sind und er sich nun Sorgen macht, dass er seine Wohnung, in der er auch Gitarrenunterricht gibt aufgeben muss, wenn er dauerhaft wie momentan in Zeiten der Pandemie vom Jobcenter abhängig bleibt.