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Der Kampftag der ArbeiterInnenklasse ist in Deutschland lang schon nicht mehr das, was er einmal war. Heute finden wir in den meisten Städten keine Proteste von ArbeiterInnen oder Streiks für niedrigere Wochenarbeitszeiten, stattdessen Kundgebungen, die sich schwer von einem Volksfest unterscheiden lassen.

Was die Gewerkschaften dort heute in unserem Namen organisieren, hat nur noch wenig mit einem Kampftag der ArbeiterInnenklasse zu tun. Das passt allerdings auch ganz gut zu dem was die DGB-Gewerkschaften heute sind: Höchst professionelle, aber auch sehr bürokratisch arbeitende Institutionen, die mehr einer Firma ähneln als einer Organisation, in der sich die ArbeiterInnen für ihren Kampf organisieren.

Wir verstehen die Tradition des 1. Mai und der ArbeiterInnenbewegung anders: Unsere Interessen können wir nur selbst durchsetzen! Es ist egal, ob die Gewerkschaftsbosse energisch Lohnerhöhungen fordern oder hinter verschlossenen Türen mit den Unternehmern Tarifverträge aushandeln. Am Ende wird nur eine eigenständige ArbeiterInnenbewegung, die sich nicht auf Stellvertreter, sondern auf ihre eigene Kraft verlässt, unsere Situation wirklich verbessern.

Als Frauen haben wir besonders viele Gründe, uns zur Wehr zu setzen: Täglich erleben wir, dass Gleichberechtigung auf dem Papier uns noch lange nicht vor Unterdrückung schützt – wir sind Gewalt ausgesetzt, weil wir Frauen sind, wir werden bei der Arbeit im Haushalt für zuständig erklärt und müssen erleben, dass sich Kapitalisten unsere Arbeitskraft zu besonders niedrigen Preisen aneignen.

Sind wir jugendlich, so erklärt man uns für nicht vollwertige Arbeitskräfte – weil wir uns noch in der Ausbildung befinden. Anstatt aber tatsächlich im Betrieb allseitig ausgebildet zu werden, sind wir nur allzu oft weitere billige Arbeitskräfte, deren Arbeitsstunden weit unter Mindestlohn bezahlt werden und die von bezahlten Überstunden nicht einmal träumen dürfen.

Wir rufen aus all diesen Gründen dazu auf, den 1. Mai nicht als das zu nehmen, was er heute ist. Sondern ihn vielmehr zu dem zu machen, was er einmal war und was wir zugleich heute dringender brauchen als je zuvor: Einen Tag, an dem wir für unsere Interessen als ArbeiterInnen auf die Straßen gehen, uns zusammenschließen und die Kraft sammeln, um diesen Kampf das ganze Jahr über fort zuführen!

Um dieses Ziel, zu erreichen, müssen wir die Gestaltung des 1. Mai in die eigenen Hände nehmen. Wir werden das gemeinsam tun. Unsere Klasse hat gemeinsam, dass wir alle ausgebeutet werden und unsere Arbeitskraft täglich verkaufen müssen, um zu überleben. Zugleich aber erfahren wir als Frauen, LGBTI*, MigrantInnen und Jugendliche eine besondere Unterdrückung. Obwohl wir im Alltag viele Kämpfe vereinzelt ausfechten müssen, ist gerade der 1. Mai die beste Gelegenheit, uns wieder vor Augen zu führen, was unsere stärksten Waffen sind: Die Solidarität und der gemeinsame Kampf!

Heraus zum kämpferischen 1. Mai!

Internationale Jugend | Solidaritätsnetzwerk | Clara Commando/Frauenkollektiv

*Homo-,bi-,trans- und intersexuelle Menschen

 

 

Berlin:

Unsere Häuser, unsere Kieze. Gegen die Stadt der Reichen!

Demonstration | 30. April | 17 Uhr | Leopoldplatz (Berlin-Wedding)

1. Mai Demonstration der Gewerkschaften

Klassenkampfblock | 1. Mai | 10 Uhr | Hackescher Markt

 

Cottbus:

Unsere Solidarität ist unteilbar!

Demonstration | 1. Mai | 12 Uhr | Platz am Stadtbrunnen

1. Mai – Tag der Solidarität

Fest | 1. Mai | 13 Uhr | Strombad

 

Freiburg:

1. Mai Demonstration der Gewerkschaften

Demonstration | 1. Mai | 10.30 Uhr | Stühlinger Kirchplatz

 

Hannover:

Faust hoch! – Für einen kämpferischen 1. Mai!

Demonstration | 1. Mai | 13 Uhr | Lutherkirche

 

Köln:

1. Mai Demonstration der Gewerkschaften

Internationalistischer Block | 1. Mai | 11 Uhr | Hans-Böckler-Platz

Solidarisches Maifest und Demonstration

Fest | 4. Mai | 12-17 Uhr | Kalk Markt

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